Sitzung: 10.03.2022 Ausschuss für Gemeindeentwicklung
Das
Unternehmen Amprion plant aktuell ein weiteres Gleichstromprojekt namens
„Korridor B“ umzusetzen. Ab 2030 soll Korridor B Windenergie aus
Schleswig-Holstein und Niedersachsen ins Ruhrgebiet transportieren.
Das
Projekt umfasst die beiden im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankerten
Vorhaben Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49) sowie Heide/West – Polsum (Nr.
48) und wird in Höchstspannungsgleichstrom-Technologie (HGÜ) umgesetzt. Amprion
plant Korridor B vorrangig als Erdkabel.
Die
neue Stromautobahn könnte dabei allerdings durch das Emsland verlaufen und auch
das Gemeindegebiet Salzbergen, insbesondere den Bereich Holsten-Bexten oder den
Bereich Steide treffen. Amprion befindet sich derzeit in der Trassenfindung.
Daher handelt es sich bei den vorgestellten Trassenkorridoren um mehrere
mögliche Verlaufsvarianten von zunächst jeweils 1.000 m Breite.
Im
weiteren Verfahrensverlauf werden die möglichen Trassen weiter untersucht. Bis
zum Frühjahr will Amprion die Planungen bei Informationsveranstaltungen vorstellen.
Anschließend sollen die Pläne der Bundesnetzagentur vorgelegt werden. Im Jahr
2026 könnte nach jetzigem Stand die Planung abgeschlossen und mit dem Bau
begonnen werden.
Verwaltungsintern
wurden die Trassenkorridore für das Gemeindegebiet auf Widerstände und
Argumente, die im Rahmen einer Stellungnahme gegen eine Trassennutzung
vorgetragen werden können, untersucht.
Im Trassenkorridor
Steide/Öchtel sind unter anderem betroffene Kompensations-, Wald- und
Altlastenflächen sowie das Trinkwassergewinnungsgebiet Ahlde und die Querung
der Haupteisenbahnstrecke in Richtung Bad Bentheim herausgearbeitet worden.
Mehr
Widerstände konnten im Trassenkorridor Holsten-Bexten festgestellt werden. Hier
sind unter anderem betroffene Kompensations-, Wald- und Biotopflächen
herausgearbeitet worden. Weiter sind die Landschaftsschutzgebiete Emstal und
Natura 2000 sowie das FFH-Gebiet Ems betroffen. Die derzeitige Trassenplanung
sieht zudem die Querung der Sonderbaufläche für Windkraftanlagen, der Autobahn
30 und der Ems sowie im weiteren Verlauf auf Salzbergener Gebiet die Querung
der Haupteisenbahnstrecke vor. Von der Trasse sind ebenfalls
Gewerbeerweiterungsflächen in Holsterfeld und die Wohnbauflächen Feldhook III
betroffen.
Die
Gemeinde wird während des Verfahrens entsprechend Stellung beziehen, um eine
mögliche Verlegung durch das Gemeindegebiet zu verhindern.