Das Unternehmen Amprion plant aktuell ein weiteres Gleichstromprojekt namens „Korridor B“ umzusetzen. Ab 2030 soll Korridor B Windenergie aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen ins Ruhrgebiet transportieren.

Das Projekt umfasst die beiden im Bundesbedarfsplangesetz (BBPlG) verankerten Vorhaben Wilhelmshaven – Hamm (Nr. 49) sowie Heide/West – Polsum (Nr. 48) und wird in Höchstspannungsgleichstrom-Technologie (HGÜ) umgesetzt. Amprion plant Korridor B vorrangig als Erdkabel.

 

Die neue Stromautobahn könnte dabei allerdings durch das Emsland verlaufen und auch das Gemeindegebiet Salzbergen, insbesondere den Bereich Holsten-Bexten oder den Bereich Steide treffen. Amprion befindet sich derzeit in der Trassenfindung. Daher handelt es sich bei den vorgestellten Trassenkorridoren um mehrere mögliche Verlaufsvarianten von zunächst jeweils 1.000 m Breite.

Im weiteren Verfahrensverlauf werden die möglichen Trassen weiter untersucht. Bis zum Frühjahr will Amprion die Planungen bei Informationsveranstaltungen vorstellen. Anschließend sollen die Pläne der Bundesnetzagentur vorgelegt werden. Im Jahr 2026 könnte nach jetzigem Stand die Planung abgeschlossen und mit dem Bau begonnen werden.

 

Verwaltungsintern wurden die Trassenkorridore für das Gemeindegebiet auf Widerstände und Argumente, die im Rahmen einer Stellungnahme gegen eine Trassennutzung vorgetragen werden können, untersucht.

 

Im Trassenkorridor Steide/Öchtel sind unter anderem betroffene Kompensations-, Wald- und Altlastenflächen sowie das Trinkwassergewinnungsgebiet Ahlde und die Querung der Haupteisenbahnstrecke in Richtung Bad Bentheim herausgearbeitet worden.

 

Mehr Widerstände konnten im Trassenkorridor Holsten-Bexten festgestellt werden. Hier sind unter anderem betroffene Kompensations-, Wald- und Biotopflächen herausgearbeitet worden. Weiter sind die Landschaftsschutzgebiete Emstal und Natura 2000 sowie das FFH-Gebiet Ems betroffen. Die derzeitige Trassenplanung sieht zudem die Querung der Sonderbaufläche für Windkraftanlagen, der Autobahn 30 und der Ems sowie im weiteren Verlauf auf Salzbergener Gebiet die Querung der Haupteisenbahnstrecke vor. Von der Trasse sind ebenfalls Gewerbeerweiterungsflächen in Holsterfeld und die Wohnbauflächen Feldhook III betroffen.

 

Die Gemeinde wird während des Verfahrens entsprechend Stellung beziehen, um eine mögliche Verlegung durch das Gemeindegebiet zu verhindern.