Sitzung: 13.12.2023 Rat
Beschluss: Abstimmungsergebnis: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 7, Nein: 13, Enthaltung: 0, Befangen: 0
Vorlage: AN/006/2023
Ratsherr Klaus Gödde
trägt im Namen der SPD-Fraktion folgenden Antrag vor:
„Um die Akzeptanz von PV Anlagen in der
Bevölkerung zu erhöhen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz zu
leisten, beantragen wir sogenannte Balkon PV Anlagen mit einem Zuschuss zu
unterstützen.
Wir beantragen einen Betrag von 5.000 € in
den Haushalt 2024 mit aufzunehmen und so jede Anlage mit 100 € zu bezuschussen.
Begründung:
Der Klimawandel ist unbestritten und das 1,5
°C - Ziel der COP21 der Erderwärmung ist von Deutschland in Paris
unterschrieben worden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist der Ausbau von nicht
fossilen Energieträgern notwendig.
Durch die Balkon Photovoltaikanlagen soll
erreicht werden, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht und ein Anreiz
geschaffen wird eine größere PV Anlage später zu installieren.
Bei den Städten Lingen und Meppen war der
Zuschuss ein voller Erfolg. Dort wurden pro Anlage 250 € Zuschuss gewährt. Die
Fördertöpfe waren schnell leer.
Da ein Preisrückgang der PV Anlagen am Markt
vorhanden ist, können wir mit 100 € pro Anlage unsere Ziele schon erreichen“.
Abschließend stellt
Ratsherr Gödde fest, dass mit dem vorgeschlagenen Fördertopf in Höhe von 5.000
Euro ein Budget in überschaubarer Größenordnung bereitgestellt würde. Mit den Mitteln
könnte die Installation von 50 zusätzliche Balkonkraftwerken in Salzbergen
angestoßen werden.
Vor diesem
Hintergrund bittet er im Name der SPD-Fraktion um Unterstützung dieses Antrags.
Ratsherr Helmut
Bültel stellt fest, dass die CDU-Fraktion das beantragte Vorhaben nicht
unterstützt und daher den Beschluss des Antrages nicht befürworten wird.
Folgende Punkte sprechen aus Sicht der CDU gegen die Einrichtung des
Förderprogramms:
·
In
Salzbergen investieren schon jetzt viele Hauseigentümer auch ohne finanzielle
Anreize in PV-Anlagen und tragen damit zum Klimaschutz bei. Das zeigt, dass in
Sachen PV-Anlagen in Salzbergen kein Akzeptanzproblem vorliegt, welches durch
ein Förderprogramm behoben werden muss.
·
Den
Antrag mit einem Vergleich zu Förderprogrammen der Städte Lingen und Meppen zu
begründen sei schwierig, da in Salzbergen eine andere Gebäudestruktur (mehr
Einfamilienhäuser) als in den Städten vorhanden ist.
·
Zu
beachten sei, dass in Lingen 50 % der Anträge nicht umgesetzt wurden. Zudem sei
in Lingen das Förderprogramm schon wiedereingestellt worden.
·
Auch der
Verwaltungsaufwand, der durch so ein Förderprogram hervorgerufen wird, sollte
nicht unterschätzt werden und sei aus Sicht der CDU nicht gerechtfertigt.
·
Mit dem
vorgeschlagenen Förderprogramm würden nur kleine Balkon-PV-Anlagen mit geringen
Investitionssummen gefördert. Im Vergleich dazu investieren Eigentümer von
großen Aufdach-PV-Anlagen mehr Geld und erhalten keine Fördermittel. Diese
Diskrepanz ist schlecht erklärbar und das Förderprogramm im Hinblick auf die
Gleichbehandlung nicht geeignet.
·
Wer in
eine PV-Anlage investieren will, wird dies entweder aus ideellen und/oder
wirtschaftlichen Gründen eigenständig tun. Aus Sicht der CDU sollte daher in
Salzbergen grundsätzlich keine PV-Förderung betrieben werden.
Ratsvorsitzender
Evers dankt für die Ausführungen formuliert folgenden Beschlussvorschlag und
bittet um Abstimmung:
Beschluss:
Der Rat der Gemeinde Salzbergen beschließt, im nächsten Jahr Balkon-PV-Anlagen mit einem kommunalen Zuschuss in Höhe von 100,00 € pro Anlage zu unterstützen und dafür Mittel in Höhe von 5.000,-€ in den Haushalt 2024 einzustellen.