Beschlussempfehlung:
Der Rat der Gemeinde Salzbergen beschließt,
unverzüglich zwecks Bezuschussung der Investitionsmaßnahme „Neubau des
Feuerwehrmuseums“ für das Förderjahr 2022 die entsprechende Förderung beim
Landkreis Emsland zu beantragen. Die Gemeinde Salzbergen erklärt ihre
Bereitschaft, den durch Einnahmen und durch Förderungsmittel nicht gedeckten
Anteil der zuwendungsfähigen Ausgaben durch Eigenmittel zu tragen, sofern
entsprechende HH-Mittel zur Verfügung stehen.
Ausgangssituation:
Die Gemeinde plant schon seit geraumer Zeit den Neubau des
Feuerwehrmuseums in Salzbergen.
Bislang konnte das Gebäude einer ehemaligen
Näherei als Museumsort dem Feuerwehrverein Salzbergen zur Verfügung gestellt
werden. Auf der über 800 qm großen Ausstellungsfläche wird die Entwicklung des
Feuerwehrlöschwesens der letzten 300 Jahre gezeigt. Das Gebäude ist heute
jedoch, aufgrund seiner baulichen Substanz, nicht mehr für einen Museumsbetrieb
geeignet.
Die Zielsetzung ist der Erhalt und der
Ausbau einer „kulturhistorischen“ Bildungseinrichtung mit überregionaler
Bedeutung. Das Museum ist von hoher konzeptioneller Qualität und darf als eines
der wenigen vollständig ehrenamtlich geführten Museen das Gütesiegel des
Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V. führen. Insgesamt geht es um den
Erhalt der Sammlung, die für gesellschaftlich bedeutende Werte steht. Diese
Werte sind historisch begründet und werden aufgrund ihrer Aktualität
veranschaulicht.
Das Feuerwehrmuseum soll an einem neuen Standort
entwickelt werden. Der neue Standort befindet sich im künftigen Gewerbegebiet
an der Ortskernentlastungsstraße, ist unmittelbar am überregional genutzten
Ems-Radweg gelegen und nur wenige 100 m vom Bahnhof Salzbergen entfernt. Die
Erschließung befindet sich derzeit in der Umsetzung und ist bald abgeschlossen.
Vorgesehene Sanierung und geschätzte Kosten:
Ausstellungsgebäude ist bewusst im Stil
einer Gewerbehalle gehalten. Aufgrund des rechteckigen Zuschnitts und den
entstehenden Raumhöhen ist das Gebäude an den heutigen Standard von
Feuerwehrgerätehäusern angelehnt. Das Gebäude erhält eine effektive
Wärmeisolierung mittels ISO-Paneelen als Außenhülle, bei ausdrücklich niedriger
Raumtemperatur. In der Kombination mit einer Flächenbodenheizung wird ein
optimales Raumklima mit geringer Luftfeuchtigkeit geschaffen, so dass die
Ausstellungsstücke keinen Schaden nehmen. Die Wärmeversorgung erfolgt über eine
Wärmegewinnung aus der Umgebungsluft. Die Ausstellungshalle erhält zum
Lichtschutz der Exponate keine Fenster. Durch die Flächenbodenheizung wird eine
staubfreie Umgebung für die Ausstellung geschaffen. Eine LED-Beleuchtung sorgt
für eine energiesparende Beleuchtung. Die gesamte Halle wird barrierefrei
angelegt. Das Außengelände muss versiegelt werden, damit schwere Fahrzeuge
rangiert werden können. Außerdem wird das Gelände begrünt.
Die konkreten Planungsarbeiten sind für 2022
vorgesehen. Der Spatenstich für die Ausstellungshalle soll, wenn möglich, noch
in 2022 erfolgen. Die Restarbeiten und Außenanlagen sollen in 2023 abgewickelt
werden.
Der Kostenrahmen ermittelt sich wie folgt:
Vorbereitende Maßnahmen 1.908,92 €
Bauwerk-Baukonstruktion 750.485,81
€
Bauwerk-Technische Anlage 248.505,44
€
Außenanlagen 109.594,49
€
Ausstattung 244.451,70
€
Baunebenkosten 253.953,00
€
Gesamtkosten 1.608.899,36 €
Mögliche Bezuschussung des Sanierungsaufwandes:
Um die Sanierung des Gebäudes nicht
ausschließlich aus Mitteln der Gemeinde Salzbergen finanzieren zu müssen,
fanden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Aktivitäten statt, Landes- oder
Bundesmittel einzuwerben. Diese Bestrebungen blieben leider ohne Erfolg.
Weitere Energieeffizienzmittel kommen aus Wirtschaftlichkeitsgründen für dieses
Projekt nicht in Frage. Tatsächlich sieht sich die Gemeinde immer weiteren
Kostensteigerungen bei den Baukosten gegenüber.
Der aktuelle Finanzierungsplan ermittelt sich wie folgt:
Gesamtkosten 1.608.899,36
€
Gemeinde Salzbergen 804.449,68 €
LK Emsland 804.449,68 €
Die Zuwendung wird als nicht rückzahlbarer
Zuschuss in Form einer Anteilfinanzierung zur Projektförderung beantragt. Die
Förderquote ist mit 50% angesetzt worden. Der Förderantrag wird nicht durch
eine Förderrichtlinie durch den Landkreis Emsland untermauert. Es handelt sich
um einen Individualantrag.
Zur vorliegenden Beschlussvorlage bittet Ratsherr Gödde um Auskunft, wie
die Planungen bezüglich des Werkstattgebäudes aussehen.
Bürgermeister Kaiser weist darauf hin, dass das Gebäude am Overhuesweg
bis auf weiteres im Betrieb bleiben soll. Für die weitere Entwicklung sei
zunächst die Entscheidung des Landkreises Emsland über den Förderantrag
maßgeblich. Über die künftige städtebauliche Entwicklung im Bereich des
Overhuesweges soll im Rahmen des Verfahrens zur Gebietserweiterung der
Ortskernsanierung diskutiert werden.
Ratherr Otten bittet um Auskunft, wie der weitere Zeitplan für das
Projekt geplant sei. Bürgermeister Kaiser weist darauf hin, dass zunächst
abzuwarten sei, ob die Maßnahme im Haushalt 2022 des Landkreises Emsland
überhaupt berücksichtigt wird. Wenn dies jedoch der Fall ist und ein
entsprechender Förderbescheid vorliegt, dann wäre die Bauantragsstellung und
Ausschreibung noch im Laufe des Jahres 2022 möglich. Im Idealfall könnte der
Bau im Jahr 2023 erfolgen.
Ratsherr Walter bemerkt, dass es sich bei dem Salzbergener
Feuerwehr-museum um eine Einrichtung mit überregionaler Bedeutung handelt und
stellt im Namen der SPD-Fraktion fest, dass die vorliegende Planung und
Finanzierung seitens der Ratsmitglieder der SPD mitgetragen wird.
Ratsherr Elling stellt fest, dass die Zeit für den Neubau des
Feuerwehrmuseums drängt, damit die vielen Exponate keinen Schaden nehmen.
Dementsprechend sei es an der Zeit, dass sowohl die Gemeinde als auch der
Landkreis für das Projekt „Farbe bekennen“. Mit dem vorliegenden Konzept liege
eine gute Planung vor, der seitens der CDU-Fraktion zugestimmt wird.