Die Sozialpädagogin Stephanie John berichtet über ihre Tätigkeit als Grundschulsozialarbeiterin. Sie ist derzeit mit 13,20 Wochenstunden an der Grundschule Salzbergen, mit 4,10 Stunden Wochenstunden an der Grundschule Holsten und mit 2 Wochenstunden im Tectum beschäftigt.

 

Aufgrund der Pandemie ist zurzeit keine verlässliche Statistik bezüglich der Anzahl der Konfliktklärungen, Beratungsgespräche etc. vorzulegen. Es lässt sich jedoch sagen, dass seit dem Aufkommen der Pandemie insgesamt deutlich weniger Konflikte auffällig wurden. Vor diesem Zeitraum verursachten in der Mehrheit Kinder mit Migrationshintergrund, welche große schulische Probleme hatten, die meisten Konflikte. Diese Kinder, an der Zahl etwa 12 bis 15, werden nun schulisch immer weiter abgehängt, da sie zu Hause keine Unterstützung erhalten. Da auch der offene Kindertreff im Tectum derzeit geschlossen ist, erhalten die Kinder auch hier keine soziale Unterstützung. In der Folge konsumieren sie immer mehr unangemessene Internetinhalte in Form von Videos, Filmen und Spielen mit FSK 18. Mit diesen altersunangemessenen Inhalten haben sie große Probleme, und haben mehr oder weniger starke Ängste entwickelt. Dies teilten die Kinder mehrfach in Gruppengesprächen mit. Die Eltern sind hier absolut überfordert. Die Kinder zeigen sich insgesamt sehr vertrauensvoll, offen und hilfesuchend.

 

Ratsherr Schöttler fragt an, wie groß die Probleme mit Schüler/innen mit Migrationshintergrund momentan bedingt durch die Corona Pandemie sind.

 

Grundschulrektor Steinforth führt aus, dass diese Frage nicht klar zu beantworten ist. Momentan sind aufgrund der geringeren Schülerzahl im Präsenzunterricht auch die Konflikte geringer ausgefallen. Es ist jedoch zu vermuten, dass Kinder ohne Unterstützung zu Hause auch später in der Schule größere Probleme haben werden. Die Probleme werden besonders groß bei denen sein, die auch vor der Pandemie bereits Probleme hatten. Zu sehen ist momentan nur die Spitze des Eisberges. Die Situation könnte im Normalbetrieb eskalieren. Dies ist aber nur spekulativ, macht aber Sorgen.

 

Grundschulrektorin Abels teilt mit, dass an der Grundschule Holsten-Bexten keine Schüler/innen mit Migrationshintergrund beschult werden. Jedoch werden die Unterschiede bei sozial schwächeren Familien sehr deutlich. Die tatsächlichen Probleme werden sich erst nach der Pandemie zeigen.

 

Herr Oberstudiendirektor Meer teilt mit, dass die Probleme nicht an der Migration fest zu machen sind. Für Kinder, die Zuhause nicht betreut werden können, findet in der Schule eine Notbetreuung statt.

 

Der Schülervertreter Theo Grothaus teilt auf Nachfrage mit, dass er keine größeren Probleme in der Schülerschaft sieht. Für Schüler/innen die zuhause keinen PC oder ein Laptop zur Verfügung haben, wurde eine Ausleihe durch die Oberschule organisiert.